Praxisorientierte Zusatzqualifikation
Traumazentrierte Fachberatung mit dem Schwerpunkt Traumapädagogik
basierend auf dem Curriculum des DeGPT (Deutsche Gesellschaft für Psychotraumatologie) und dem Fachverband Traumapädagogik e.V.
nächster Start: 02. September 2021
Informationsabend zur Weiterbildung:
27.05.2021
19.00 – 20.30 Uhr
Möchten Sie in Ihrem Tätigkeitsfeld Menschen professionell begleiten und mögliche Traumatisierungen erkennen und adäquat darauf reagieren können?
Dann erhalten Sie in dieser Weiterbildung die nötigen Kenntnisse, die Ihnen den Umgang mit traumatisierten Menschen erleichtert und es Ihnen ermöglicht, professionell Hilfestellung zu geben.
Sie erlernen die Grundlagen der Psychotraumatologie und Traumapädagogik und die nötigen Handlungskompetenzen, um traumatisierten Menschen professionell zu begegnen und ihnen Orientierung und Handlungsmöglichkeiten zu geben.
Diese Weiterbildung bietet Ihnen die Möglichkeit den ersten Schritt in Richtung Ihrer neuen professionellen Zukunft zu gehen. Sie ist geeignet für Menschen, die beruflich mit traumatisierten u.a. zugewanderten Menschen Kontakt haben und sie begleiten. Sie erlernen Grundlagen der Psychotraumatologie und Traumapädagogik, so dass Sie diesen Menschen Orientierung und Handlungsmöglichkeiten geben können.
Sie richtet sich an Fachkräfte mit einer abgeschlossenen Ausbildung in sozialen Berufen, z.B., Dipl.-Pädagog*innen, Dipl. Sozialarbeiter*innen, Dipl.- Sozialpädagog*innen, Dipl.-Heilpäda gog*innen, Beratungslehrer*innen, Dipl.-Psycholog*innen und Ärzt*innen oder analogen Abschlüssen. Weiter
Personen mit abgeschlossener Berufsausbildung (Fachschulen) in sozialen oder erzieherischen Berufen (z.B. Erzieher*in, Pflegefachkraft, Ergotherapeut*in, Logopäd*in) u.ä..
Die Inhalte der Weiterbildung basieren auf dem Curriculum für den Abschluss „Traumapädagogik/Traumatisierte Fachberatung mit dem Schwerpunkt Traumapädagogik“ des DeGPT (Deutsche Gesellschaft für Psychotraumatologie) und dem Fachverband Traumapädagogik e.V.
Dieses Curriculum finden Sie auf der Homepage des DeGPT.
Die Weiterbildung gliedert sich in 7 Blockveranstaltungen am Wochenende und 6 Supervisionsabende.
Inhalte der 7 Blöcke:
Block I
Einführung in die Psychotraumatologie
Grundsätzliches & Perspektiven:
• Unterschiedliche Perspektiven bezüglich des Phänomens Traumatisierung (Janet / Freud)
• Grundsätze der Traumapädagogik (gemäß BAG-Traumapädagogik)
• Unterscheidung Traumapädagogik / Traumaberatung / Traumatherapie
Grundlagen der Psychotraumatologie:
• Definitionen: Trauma, PTBS, k-PTBS
• Symptomvielfalt bei Trauma
• Epidemiologie
• Unterschiedliche Arten von Traumatisierungen (u.a. „Entwicklungstrauma“)
• Trauma als vielfältiges Phänomen: Komorbiditäten (u.a. Trauma und depressive Störungen, Trauma und unterschiedliche Persönlichkeitsstörungen, Trauma und Sucht)
• Neurobiologie des Traumas (u.a. MacLean, Porges, van der Kolk)
• Defensivsystem / Toleranzfenster (u.a. Porges / Dana)
• Dissoziation und „strukturelle Dissoziation“ als traumatypisches Phänomen erfassen (u.a. Nijenhuis; van der Haart)
• Assoziation und Selbstermächtigung als traumapädagogisches Ziel
• Übungen zu Achtsamkeit und Stabilisierung
Block II
Zentrale Aspekte der Traumasensibilität
„Pädagogik des guten Grundes“ – oder jedes Verhalten hat (s) einen Sinn:
• Grundlagen der systemisch-traumazentrierten Beratung
• Konsequenter Ressourcenfokus, fragende Haltung & Traumasensibilität
• „Die Lösung im Problem“ / Trauma als kreative und überlebenssichernde Leistung des Organismus
• Rad der Einflüsse / Ressourcenrad (Satir)
• Pädagogische Wege der traumsensiblen Kontaktgestaltung
• Zusammenhang von Emotionen und Bedürfnissen (u.a. GfK/Rosenberg)
• Wege der Deeskalation – oder mit welchem „Ohr“ kann man innere Anliegen „hören“ (Schulz von Thun)
Berufsrolle, Rahmenbedingungen & Selbstreflexion:
• Die eigene Berufsrolle als Handlungsrahmen ergründen
• Traumasensibilität im Kontext wirtschaftlicher und struktureller Vorgaben
• Selbstreflexion: Biografisches als Teil der Berufsrolle
• Übungen zu Achtsamkeit und Stabilisierung
Block III
Resilienz & Bindungsdynamik im Traumakontext
Resilienz & Resilienzfaktoren:
• Resilienzbegriff / Trauma & Resilienz
• Dimensionen des sicheren Ortes (u.a. Baierl)
Bindungsdynamik im Traumakontext
• Bindung und Bindungsstörungen im Kontext von Traumatisierung (u.a. Bowlby)
• Bindungsdynamik bei Boderline-PS im Traumakontext
• Grundlagen zu Übertragung und Gegenübertragung
• Erkennen und Umgang mit traumabedingten Übertragungen
• Würdigung individueller Lösungsansätze Traumatisierter / komplex Traumatisierter (u.a. Linehan)
• Korrigierende Bindungserfahrung als traumapädagogsiche Grundlage
Gesetzliche Grundlagen im Kontext von Gewalt und Traumatisierung:
• Rechtliche Position von Opfern von Gewalt, Folter und Verfolgung
• Gewaltfreie Erziehung (BGB) / Kinderrechte / Kindeswohl und KWG
• Ansprüche prüfen, haben und erheben (Rente, Schmerzensgeld, Anerkennung Opferstatus)
• Regionales & Überregionales Netzwerk von Beratungsstellen und Ansprechpartnern
• Exemplarische Fallverläufe vor Gericht
• Opferschutz bei Gerichtsverfahren
Block IV
Wege der Stabilisierung in der Traumapädagogik
• Erweiterungen des „Verhaltens- und Seinsrepertoires“ traumsensibel erarbeiten und gestalten
• Verarbeitungsmodalitäten schaffen und unterstützen
• Sicherheit und Achtsamkeit im Traumakontext als zentrale Aspekte anerkennen und praktisch gewährleisten
• Resilienzfaktoren von Betroffenen erkennen und fördern
• Selbstmanagement für pädagogische Akteure im Zusammenhang mit traumapädagogischen Herausforderungen
• Übungen zu Achtsamkeit und Stabilisierung
• Triggeranalyse & konstruktiver Umgang mit Triggern
• Selbstermächtigung, Selbstfürsorge im Alltag
• Veränderung dysfunktionaler Kognitionen
• Konstruktive Objekte der Vergangenheit
• Dem inneren Defensivsystem traumasensibel begegnen
• Toleranzfenster erkennen, nutzen und erweitern (u.a. Dana)
• Grenzen pädagogischen Handelns & Überweisung
• Trauma und Suizidalität / Wege des (präventiven) Umgangs
• Techniken der Stabilisierung: Arbeit mit Skalierungen: „Gefühlsregler“ Priorisieren im Traumakontext: „Tresorübung“, Selbstermächtigung & Einflussnahme: „Bildschirmtechnik“
• Weitere Übungen zu Achtsamkeit und Stabilisierung
Block V
Unterstützung von Traumaverarbeitungsprozessen & traumapädagogische Handlungsfelder
Traumverabeitungsprozesse:
• Traumaverarbeitungsprozesse als Ausdruck von innerer Pluralität & Ego-States erfassen (u.a Fitzsche, Schwartz, Satir)
• Das „Innere Team“ als traumadidaktischer Bezugspunkt (Schulz von Thun)
• Täterintrojekte als traumatypisches Strukturelement (an-)erkennen
• „Die Tricks der inneren Quälgeister“ (u.a. Krüger)
• Bindungsabwertende und bindungsverstrickte Kommunikationswege innerer Anteile (u.a. Schleifer)
• Implizites und ressourcenbasiertes Handling bei Täterintrojekten im pädagogischen Alltag (Grundsatz: keine explizite Introjektarbeit)
• Eskalation und Reinszenierung als traumabedingten Ausdruck (innerer Anteile) verstehen
• Paradoxe Kommunikation und Doublebinds im Traumakontext
• Umgang mit „chronischen Paradoxien“ im Kontakt
Traumasensible Wege der Sicherung:
• Die pädagogische Arena als sicherer (Lern-) Ort
• Grundsätze bei bestehendem Täterkontakt
• Dissoziationsstopp / Notfallkoffer
• Fallbezug
Traumapädagogische Handlungsfelder:
• Ambulante und stationäre traumapädagogische Handlungsfelder: Familienhilfe, Kinder- und Jugendhilfe, Schule, „Unterkunft“, Pflegefamilie
• Einweisung und institutionelle Sicherung
• Exkurs: Trauma und Forensik
• Übungen zu Achtsamkeit und Stabilisierung
Block VI
Dimensionen der Traumapädagogik
Klientenzentrierte Dimensionen der pädagogischen Praxis:
• Möglichkeiten der Psychoedukation
• Alternatives Verhalten für „Innere Quälgeister“ initiieren
• Re-Inszenierungen konstruktiv begegnen
• Achtsamkeitsübungen
Institutionelle und interkulturelle Dimensionen der Traumasensibilität:
• Teamrollen /Teamdynamik und deren Reflexion im Kontext von traumabedingten Verhaltensweisen („Teamspaltungen“ und vermeintliche „Problemfälle“)
• Trauma als systemimmanenten Faktor verstehen („Die traumatisierende und traumatisierte Institution“)
• Traumasensibilität als integraler Bestandteil von Organisationen (Partizipation, Inklusion, transparente Gestaltung von Regelwerken, Gewaltfreiheit als Handlungsbasis, Eindeutigkeit)
• Traumapädagogik als globale Herausforderung (wirtschaftliche und politische Bedingungen im Traumakontext)
• Kultur- und Traumasensibilität im Kontext von Flucht und Ankommen-Können
• Flucht als Traumafaktor / Migrationserfahrung als Extrembelastung
• Bedürfnisse und Werte als kulturspezifischer Ausdruck
• Traumasensbilität jenseits von „Fremd“ und „Eigen“, Kultur und Ethnie
• Resilienzfokus auf Systeme mit Flucht – und / oder Migrationserfahrung
Block VII
Abschlusskolloquium
Block I Supervision 1 |
02.09. - 04.09.2021 14.09.2021 |
Block II Supervision 2 |
07.10. - 09.10.2021 19.10.2021 |
Block III Supervision 3 |
04.11. - 06.11.2021 16.11.2020 |
Block IV Supervision 4 |
09.12. - 11.12.2021 14.12.2021 |
Block V Supervision 5 |
13.01. - 15.01.2022 25.01.2022 |
Block VI Supervision 6 |
17.02. - 19.02.2022 15.03.2022 |
Block VII
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31.03. - 02.04.2022
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Zeiten |
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Blockseminar: | |
Donnerstags | 17.00 – 20.30 Uhr |
Freitags | 09.00 – 17.00 Uhr |
Samstags | 09.00 – 17.00 Uhr |
Supervisionsabend: | 17.30 – 20.40 Uhr |
Die gesamte Weiterbildung (Theoretischer Unterricht und Supervision, 164 UEs) kostet 2.980,- EUR inkl. MwSt.
Ratenzahlung ohne Aufpreis nach Absprache möglich.
Sie erhalten bei erfolgreichem Abschluss ein Zertifikat der GIS-Akademie mit dem Titel
„Traumapädagogik/Traumazentrierte Fachberatung mit dem Schwerpunkt Traumapädagogik“.
Wir beraten Sie gerne dazu – bitte rufen Sie uns an!
Anerkannt als Bildungsurlaub.
Sie sind interessiert?
Kontaktieren Sie uns gerne per E-Mail oder telefonisch unter 040 303 931 23, wir freuen uns auf Sie.
Wir sind ein seit 1999 tätiger Weiterbildungsträger und nach SGB III/AZAV (Akkreditierungs- und Zulassungsverordnung Arbeitsförderung) zertifiziertes Bildungsinstitut der beruflichen Bildung.
Wir stehen für eine praxisorientierte Weiterbildung und setzen daher nur Dozenten/Innen ein, die nachweislich mehrere Jahre in der beruflichen Weiterbildung tätig sind und über eigene fachliche Praxiserfahrung verfügen.
Durch die Praxisnähe unserer Weiterbildung und das begleitende, individuelle Karrierecoaching in diesem Zeitraum erzielen wir mit den Teilnehmern eine Vermittlungsquote bis zu 80%.
Zusätzlich stehen wir in regem Austausch mit Unternehmen und fachlichen Kooperationspartnern und unterstützen die Vermittlung von Arbeitslosen in Zusammenarbeit mit der Agentur für Arbeit durch geförderte Weiterbildungen.
Ihr Dozent

Dipl. Pädagoge
Systemischer Psychotherapeut (HPG/DGSF)
Volkmar Suhr
Telefon: +49 40 303 931 23
Telefax: +49 40 303 931 24
E-Mail: info@gis-akademie.de
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Ihre Dozentin

Dipl. Kunsttherapeutin
Traumatherapeutin
Gestalttherapeutin
Dozentin für Humanistische Psychotherapie
Nicole Witthoefft
Veranstaltungsort
GIS-Akademie GmbH
Gotenstraße 14
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